Samstag, 30. Dezember 2017

Tropic Thunder (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0942385/

Schauspieler Tugg Speedman (Ben Stiller) hält sich für den Größten, ist aber nicht besonders helle. Er steckt in einer Krise, weil sein Behinderten-Drama "Simple Jack" nicht wie erhofft den Oscar einbrachte, sondern stattdessen Hohn, Spott und nur wenige Zuschauer. Nachdem der Wechsel ins ernste Fach katastrophal missglückt ist, will Speedman wieder an alte Erfolge anknüpfen. In Südostasien soll das teuerste Vietnamkriegs-Drama aller Zeiten entstehen. Der heimlich drogensüchtige Comedy-Star Jeff Portnoy (Jack Black) versucht derweil, sein ramponiertes Image aufzupolieren, während der fünffache Oscar-Preisträger Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) zum ganz großen Schlag ausholen will. Der australische Method-Actor lässt sich für die Dreharbeiten die Haut pigmentieren, um die Rolle als farbiger Amerikaner spielen zu können. An ihrer Seite stehen der schwarze Rapstar Alpha Chino (Brandon T. Jackson) und der Nachwuchsschauspieler Kevin Sandursky (Jay Baruchel). Doch die Produzenten bekommen kalte Füße und wollen das Projekt stoppen. Da entschließt sich Debüt-Regisseur Damien Cockburn (Steve Coogan) zu einer radikalen Maßnahme. Er dreht im Guerillastil mit im Dschungel versteckten Kameras auf eigene Faust weiter. Aber schon nach kurzer Zeit bekommt der Filmemacher ein existenzielles Problem. Die Schauspieler sind nun auf sich allein gestellt. Dumm, dass sie zwischen die Fronten eines Drogenkriegs geraten und für eine echte amerikanische Spezialeinheit gehalten werden...

Mission erfüllt: nachdem Ben Stiller schon anfing langsam ziemlich zu nerven mit seinen stetig neuen Versuchen einer romantischen Komödie gibt er hier Vollgas: als Hauptdarsteller, Produzent, Regisseur und Drehbuchautor. Aber er inszeniert keine One-Man-Show, sondern eine ausgewogene Komödie bei der er entsprechend viel Platz seinen tollen Co-Stars einräumt: gut, Jack Black hat als blonder Fettwanst wenig mehr zu tun als viel zu schreien, dafür schießt Robert Downey jr. den Vogel ab indem er einen Schwarzen spielt und obendrein sind Stars wie Matthew McConaughey, Tom Cruise oder Tobey Maguire in tollen Nebenrollen dabei, ebenso wie Lance Bass der höchste Selbstironie beweisst.


Aber es kommt nicht auf die Stars sondern den Inhalt an: gut, Stories in denen Schauspieler in ein reales Umfeld geraten und dabei alles nur für Show halten gab es schon ein paar Mal, trotzdem lotet Stiller die Story bis zum Boden aus und fördert dabei grandiose, zündende Gags zu Tage. Parallel dazu ist der Film aber ach ein hervorragender, großartig in Szene gesetzter Actionkracher bei dem man sich mit Herzenslust an den zahlreichen gigantischen Explosionen (und der nicht gerade blutarmen Szenerie) erfreuen kann. Allerdings sollte man einen recht robusten Sinn für Humor haben und hier und da ist ein starker Magen auch nicht schlecht – denn vereinzelt baut Stiller den ein oder anderen Splattereffekt ein, der es echt in sich hat. Verpackt in einem Film-im-Film Karton mit einer Vietnamfilm-Persiflage-Schleife. Hier bekommt Hollywood mal richtig sein fett weg, und kann doch darüber lachen. Völlig überzogen, der Behinderten-Lobby Tränen in die Augen treibend, total doof, totlustig und manchmal auch zum Fremdschämen. Stiller lässt es krachen. Und das ganz gewaltig.

7/10

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