Mittwoch, 8. Juni 2016

The Emperor's New Groove - Ein Königreich für ein Lama (2000)

http://www.imdb.com/title/tt0120917/

Der junge Kuzco (im Original gesprochen von David Spade, im Deutschen von Michael "Bully" Herbig) ist Kaiser der Inkas, allerdings nicht besonders gut in seinem Job. Während er ein sorgloses und verschwenderisches Leben führt, ist sein Volk von seinen egoistischen und ungerechten Entscheidungen enttäuscht und wünscht sich das Ende seiner Regentschaft herbei. Auch seine Beraterin Yzma (Eartha Kitt) möchte Kuzco aus dem Weg haben, weswegen sie ihn vergiften will. Aber anstatt an dem Gift zu sterben, wird Kuzco, dank eines Fehlers von Yzmas tollpatschigen Assistenten Kronk (Patrick Warburton), "nur" in ein Lama verwandelt. Gemeinsam mit seinem gutherzigen Diener Patcha (John Goodman) sucht er ein Gegenmittel, um seinen Thron wieder zurückzuerobern. Bei der abenteuerlichen Reise werden ihm seine schlechten königlichen Entscheidungen bewusst.

Das Road Movie mit dem egozentrischen und sarkastischem Lama und dem gutmütigen Hirten Patscha bietet einen Lacher nach dem anderen. Es ist aber lange nicht der beste Film aus dem Hause Disney, dafür aber einer, der mit einer schmissigen Portion Selbstironie auffährt und sich über weite Strecken aus dem Schatten antiquierter (Zeichentrick-)Klassiker bewegt, um die ureigenen Moralbotschaften jener Werke gegen Ende doch noch schnell zu übernehmen. In seinen besten Momenten aber ist "Ein Königreich für ein Lama" schön keck und erfrischend. Die Verringerung der Figuren auf gerade mal vier handelnde Akteure gibt dem Film eine bühnenhafte Atmosphäre, die einzig Aufgrund der Gegenüberstellung der Charaktere und ihren Eigenschaften sowie den spitzfindigen und intelligenten Dialogen erzeugt wird und er es sich dazu ohne falsche Scham herausnimmt, die oftmals festgefahrene Struktur einzelner Disney-Filme auf der Zwischenebene zu parodieren. Schlussendlich werden zwar hier und da wieder konventionelle Bahnen beschritten, muss aber wohl so sein, nur um auf Nummer sicher zu gehen, reichlich ulkig ist "Ein Königreich für ein Lama" in jedem Fall. Dazu kommt, dass der kantige Zeichenstil nicht jedermanns Sache ist.

6,5/10

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