Sonntag, 17. April 2016

Law Abiding Citizen - Gesetz der Rache (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1197624/

Clyde Sheltons (Gerard Butler) Frau und Tochter (Brooke Stacy Mills, Ksenia Hulayev) wurden ermordet, der Mann aus der Bahn geworfen. Dem Täter (Christian Stolte) aber winkt eine nur fünfjährige Haftstrafe, nachdem er sich mit dem Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) abgesprochen hat. Zehn Jahre später schnappt sich Clyde den Mörder, bringt ihn in ein abgelegenes Lagerhaus und foltert ihn langsam zu Tode. Als die Polizei mit einem Squad-Team anrückt, leistet Clyde keinerlei Widerstand. Er lässt sich bereitwillig inhaftieren und der inzwischen die Karriereleiter herauf gesprintete Nick ist sich sicher, es hier mit einem Selbstgänger-Fall zu tun zu haben. Doch da hat er die Rechnung ohne Clyde gemacht: Aus dem Gefängnis heraus verübt der leidenschaftliche Tüftler mit selbstgebastelten, vorab deponierten Apparaturen Anschläge. Jeder, der etwas mit dem Prozess gegen die Mörder seiner Familie zu tun hatte, soll sterben...

Regisseur F. Gary Gray zeigt, wie Rachthriller wirklich geht und lässt seinen Protagonisten Clyde Shelton (Gerard Butler) in "Gesetz der Rache" nicht nur die Mörder seiner Familie masochistisch abmetzeln, sondern nimmt auch gleich noch die amerikanische Justiz ins Visier und spart dabei nicht mit ordentlicher Kritik an eben jener. Ohne Selbstjustiz zu verherrlichen zeigt der Streifen, wie Shelton dem Rechtssystem und seinen Vertretern auf der Nase herumtanzt; sie sogar regelrecht vorführt und so belehren will. Dabei wird parallel die Geschichte von Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) erzählt, der die Ermittlungen im Mordfall an Sheltons Familie leitete, einen der Täter zu Gunsten der Todesstrafe des Mittäters milder bestrafen ließ und jetzt auch als Schachfigur in Sheltons perfidem Plan agieren muss.

Durch diese beiden Handlungsstränge sowie das Psychoduell der beiden, wird ein Gut-und-Böse-Schema vermieden und der Zuschauer kann sich selbst aussuchen auf welcher Seite er steht oder einfach nur zwischen beiden Parteien pendeln. Eine interessante Idee, die bis auf ein paar Logiklöcher und überspitzte Handlungsverläufe perfekt umgesetzt wurde. Denn zum Ende hin nimmt es Gray mit der Glaubwürdigkeit nicht mehr ganz so ernst und drückt  etwas zu fest auf die Konstruktionstube. Das schmälert den Spaß am Film aber keineswegs. Sowohl Butler als auch Foxx spielen tadellos und sorgen für einen andersartigen, ultraspannenden Rachethriller mit ungeahnten Wendungen und einem Fingerzeig auf ein korruptes wie veraltetes System, das immer noch praktiziert wird und nicht zwischen Rechtschaffenheit und Verurteilungsquote abwägen kann.

8/10

Von BIRNENBLATT erschien der Film in einem limitierten Mediabook inklusive Booklet, Kinoversion und Unrated Director's Cut:

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