Samstag, 5. September 2015

Evil Feed (2013)

http://www.imdb.com/title/tt2302601/

Dem sadistischen Steven (Terry Chen) und seiner Freundin Yuki (Alyson Bath) gehört ein exklusives chinesisches Restaurant namens Long Pig. In diesem Etablissement im Untergrund bekommen Kunden, die nach dem Verzehr von menschlichem Fleisch Ausschau halten, was sie suchen. Um seinen Gästen neben den ungewöhnlichen Gerichten auch noch ein aufregendes Unterhaltungsprogramm bieten zu können, entführt Steven Kampfsportler, die sich in einem Käfig in seinem Keller seinen eigenen Kämpfern stellen müssen, wobei der Verlierer jeweils als Hauptspeise auf den Tellern der gut zahlenden Kundschaft endet. Als Nash (Sebastian Gacki) und Jenna (Laci J Mailey) in Stevens Visier geraten, brechen ihre Freunde Tyrone (Alain Chanoine), Brian (Derek Gilroy) und Carlos (Bishop Brigante) auf, um das Restaurant zu infiltrieren und den beiden den Hals zu retten. Werden sie es schaffen und alle wieder heil herauskommen?

"Evil Feed" dürfte wohl der abgedrehteste Genremix aus Splatter-, Kampfkunst-, Kannibalen- und Erotikfilm sein, der zuletzt über die Bildschirme flackern durfte. Was praktisch augenblicklich nach Kult schreit, hätte zwar ein etwas logischeres Drehbuch verdient gehabt, geht es doch im Ganzen etwas zu uninspiriert hin und her, doch eines kann man "Evil Feed" attestieren: die Macher hatten sichtlich Spaß bei ihrem wilden Treiben und der derben schweinischen Maskerade.

Schon zu Beginn geht es richtig zur Sache - um nicht zu sagen ans Eingemachte - lediglich im Mittelteil flaut der Film mangels Einfällen ab, wodurch auch die Spannung etwas absackt, wenngleich das Geschehen stetig ironisch und böse bleibt. Zum Finale zieht dann die dreckige Handlung glücklicherweise wieder an. Die schmutzigen, farbenstarken Kulissen sind ansprechend und kommen dem Grindhouse Stil gleich. Die Darsteller sind entsprechend des Genres abgedreht und gut gecastet und auch wenn der derbe Humor teils etwas zu amerikanisch daherkommt so kann er trotzdem amüsieren. Einige liebevoll eingepflegte Filmezitate (beispielsweise aus "Big Trouble In Little China") sind nicht zu überhören, passend auch, da der Stil ähnlich abgedreht ist und es viele überdrehte Kampfszenen gibt, die zudem noch gut ausschauen, obwohl auch etwas zu hektisch festgehalten. Ein paar Szenenwechsel sind zudem noch zu sprunghaft und die Wendung am Ende kaum mehr nachvollziehbar.

Abseits dieser Passiva weiß der tiefschwarze Humor durchaus zu gefallen, und auch die Martial-Arts-Einlagen hat man schon schlechter umgesetzt gesehen. Dazu die vielen durchgeknallten Figuren, von denen Alyson Bath als Yuki herausragt. Man kann mit "Evil Feed" durchaus seinen Spaß haben. Es ist ein annehmbarer Menschenfresserfilm, dreckig und roh, ein ordentliches Debüt für Regisseur Kimani Ray Smith, der bis dato seit den 90ern für Stunts in sehr vielen Hollywoodstreifen mit verantwortlich war und der ein absoluter Filmkenner ist, wie die Zitate hier im Ablauf schon verraten.

"Die Spezialität des Hauses: Schwanz im Schlafrock."

6,5/10

Von DRAGON Home Entertainment in Zusammenarbeit mit MAD Dimension kommt der Film ungeschnitten im Mediabook. Natürlich limitiert und nur über das deutschsprachige Ausland in seiner ungeprüften Fassung.

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