Samstag, 17. Januar 2015

Tigerland (2000)

http://www.imdb.com/title/tt0170691/

Amerika 1971. Der Vietnamkrieg spaltet die Nation. Die letzte Station vor dem Einsatz heißt "Tigerland", eine undurchdringliche Wildnis, in der der Dschungelkrieg simuliert wird. Unter schärfsten Bedingungen werden hier die jungen Soldaten für den Fronteinsatz gedrillt. Einer von ihnen ist der  rebellische Rekrut Bozz (Colin Farrell), der nicht bereit ist, sich dem gnadenlosen System unterzuordnen. Er missachtet die sadistischen Befehle seiner Vorgesetzten und wartet nur auf die Gelegenheit zur Flucht. In der Hölle von "Tigerland" kommt es zur tödlichen Konfrontation.

Mit "Tigerland" ist Regisseur Joel Schumacher ein interessantes Kriegsdrama gelungen, dass durch die Spannung innerhalb der Rekruten bei der Vorbereitung auf den Vietnamkrieg überzeugt. Hier sieht man, dass viele Männer schon vor dem eigentlichen Krieg psychische Probleme haben oder einfach nicht mit der Situation umgehen können und eben deswegen einknicken. "Tigerland" ist einfach roh, dreckig und ungeschönt und verzichtet im Gegensatz zu anderen ähnlichen Vertretern fast völlig auf gewaltdarstellung - von der dargestellten psychischen Belastung in der Ausbildung der Soldaten mal abgesehen. Sicherlich hat der Film auch einige Schwächen. Gerade die Nebenfiguren, die Ausbilder oder die Figur des Wilson (Shea Whigham) sind etwa stereotypische, fast schon zu amerikanisch oder eben erwartet rassistisch dargestellt. Dagegen steht aber mit Collin Farrell ein wirklich herausragender Protagonist, der vieles wieder raus holt. "Tigerland" ist sicher kein "Full Metal Jacket" und schon gar kein "Platoon", aber es ist ein spannender, teils sogar satirischer Streifen, der einerseits spannend erzählt und andererseits stark erschüttert.

6,5/10

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