Freitag, 9. Januar 2015

Lucy (2014)

http://www.imdb.com/title/tt2872732/

Während eines Party-Urlaubs in Taipeh gerät US-Studentin Lucy (Scarlett Johansson) in die Fänge des mysteriösen Mr. Chang. Für ihn soll sie eine neuartige Droge nach Europa schmuggeln, die ihr gewaltsam in den Bauch implantiert wird. Als sie sich wehrt, gelangt die gefährliche Substanz in ihren Blutkreislauf und Lucy entwickelt übermenschliche Fähigkeiten. Mit Hilfe des renommierten Hirnforschers Professor Samuel Norman (Morgan Freeman) versucht sie herauszufinden, was mit ihr passiert. Unerbittlich von der Drogenmafia gejagt, mutiert Lucy zu einer Kämpferin jenseits menschlicher Vorstellungskraft.

In diesem Action- und Sci-Fi-Mix von Regiseur Luc Besson sticht vor allem von den ersten Minuten an eine wirklich überraschend gute Scarlett Johansson heraus. Sie verkörpert das unschuldig-gefangene Mädchen Lucy, die in einen asiatischen Drogendealer-Ring hereinstolpert und prompt wider Willen zu deren Kurier umfunktioniert wird. Doch dann passiert, finde ich, etwas sehr Ärgerliches: denn trotz des guten Beginns und die Entwicklung zu einem wirklich guten Thriller kam dann noch ein solche Menge an Sci-Fi-Action in Form einer (immer mehr) alles kontrollierenden, hyperintelligenten Superheldin, die immer mehr Prozente ihrer anfänglichen Gehirnkapazität zu nutzen beginnt und somit für deren Feinde zu einem plötzlich meisterhaften kämpfenden, unschlagbaren Gegner wird (und das alles, ohne dies vorher in irgendeiner Weise gelernt zu haben), dazu, so dass das anfängliche Grundgerüst irgendwie völlig ungenutzt zurück bleibt.

Und in eben wegen diesem Umschwung sehe ich auch die Schwachstelle des Films: ein teilweise übertriebenes Maß an Action und überspitzten Sci-Fi, welches so eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Dennoch schafft es der Film, seinen Anspruch (über den Film nachzudenken) nicht zu verlieren. So sitzt man dann nach dem Abspann da und fragt sich/diskutiert über die alten Fragen: Was wäre wenn? "Lucy", der Film, als Verknüpfung mit unser evolutionären Vergangenheit und unserem aufklärerisch-geprägten Streben nach immer mehr. Doch das Problem bei dieser Sache: Wollen wir wirklich auf alle Fragen des Universums und unserer Existenz eine Antwort hören? Geschweige denn, werden wir die Antwort ertragen können? Wer weiß. Nur eins ist gewiss: "Lucy" ist ein gelungener Film über die Grenzen unseres menschlichen Verständnisses und über die Vorstellung uns (r)evolutionär noch weiter zu entwickeln.

7/10

Der Film ist auch als Limted Edition in einem schicken silber-glänzenden Steelbook erhältlich:


 

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