Montag, 18. November 2013

The Lord Of The Rings: The Fellowship Of The Ring - Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Extended Edition) (2001)

http://www.imdb.com/title/tt0120737/

Am 111. Geburtstag seines Onkels Bilbo (Ian Holm) ändert sich das Leben des jungen Hobbit Frodo (Elijah Wood) auf dramatische Weise. Nicht nur muss er sein geliebtes Auenland verlassen, ihm wird auch die Bürde auferlegt, den Einen Ring zu zerstören, mit dem der böse Sauron ganz Mittelerde ins Verderben stürzen will. Auf seiner gefährlichen und abenteuerlichen Reise erfährt Frodo Unterstützung von nicht minder abenteuerlichen Gefährten. Neben seinem besten Freund Sam (Sean Astin) sind auch der Zauberer Gandalf (Ian McKellen), der geheimnisvolle Waldläufer Aragorn (Viggo Mortensen), der kämpferische Boromir (Sean Bean), der Elbe Legolas (Orlando Bloom), der Zwerg Gimli (John Rhys-Davies) sowie die beiden Hobbits Pippin (Billy Boyd) und Merry (Dominic Monaghan) Teil der Gefährten. Diese stellen schnell fest, dass es all ihren Mut erfordert, um den Ring ans Ziel zu bringen. Denn nicht nur Sauron hat es auf den Ring abgesehen, überall lauern Gefahren auf die Gefährten ...

Als Kind las ich die Bücher von J.R.R. Tolkien mit Begeisterung und immer wird mich ein Zitat von ihm begleiten: "Finde das Abenteuer, oder das Abenteuer findet dich". Vor allem hatte mich "Der Hobbit" und natürlich "Der Herr der Ringe" in seinen Bann gezogen. Als 1999 die Ankündigung kam, dass sich ein damals fast ausschließlich in Fankreisen bekannter Regisseur an die Verfilmung des Stoffes wagt, freute ich mich wie eben dieses Kind und ich war einer der ersten, die den Film im Kino sahen - in der Vorpremiere im Cinestar in Leipzig am 18. Dezember 2001. Nun, 12 Jahre später habe ich diesen grandiosen Film... ich habe keine Ahnung mehr, wie oft ich diesen Film tatsächlich gesehen habe. Ich weiß nur eins: allein im Kino habe ich den Film insgesamt 4 Mal auf Deutsch gesehen und 2 mal auf Englisch. Das hatte bis dato kein anderer Film geschafft - und bis heute hat es kein weiterer.

Nun läutete 2002 das Erscheinen der "Special Extended Edition" mit fast 30 Minuten mehr Filmmaterial die Ära der erweiterten Fassungen ein und noch heute kann man darauf wetten, dass beim zweiten und dritten Teil von "Der Hobbit"-Trilogie eine erweiterte Fassung erscheienn wird - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. "Die Gefährten" ist auch in dieser erweiterten Fassung ein Augenschmaus und bietet einige Erweiterungen, die die Geschichte zwar nicht unbedingt vorantreiben, aber dem Fan ein wenig mehr Details bieten. Dazu gibt es - wie so oft - einen Fassungsvergleich, der von den Kollegen von schnittberichte.com zur Verfügung gestellt wird. Schnittbericht Teil 1/Schnittbericht Teil 2. Doch nun genug des Voreplänkels und auf zur Filmbesprechung.

Wahnsinn, was Regisseur Peter Jackson hier in knapp 3 Stunden untergebracht hat. Der Film hält sich auch größtenteils an die Vorlage Tolkiens, lässt aber die eine oder andere Episode aus. Das kann man aber sicherlich verschmerzen, nur mir fehlt bis heute ein Auftritt, zumindest eine Andeutung auf einen der mir wichtigen Charaktere: Tom Bombadil. Trotzdem gelingt es Jackson mit leichtfüßiger Komplexität, eine ganze Fantasywelt so glaubhaft aufzubauen, ohne das nicht auch nur im Entferntsten Langeweile aufkommt. Die 3 Stunden vergehen wie im Flug und selbst beim wiederholten Sehen gibt es immer wieder Szenen, die mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagen, wie zum Beispiel der Aufbruch der Gefährten aus Bruchtal oder die Szenerie in den Minen von Moria. Alles wird nahezu perfekt von Howard Shors Score zum Film begeleitet. Ob fröhliche Musik bei den Hobbits, düstere Musik in den Minen von Moria oder donnernde Musik in den Schlachten in Parth Galen. In jeder Situation trifft Shore den richtigen Ton und gibt der Atmosphäre so den allerletzten Schliff, so dass der Zuschauer endgültig in das epische Meisterwerk eintauchen kann.

"Let us risk a little more light!"

Die Atmosphäre ist bahnbrechend! "Der Herr der Ringe" stellt das dar, was andere Fantasyfilme oft nur werden wollten: ein Fantasyspektakel, dass so gut wie keine Schwächen besitzt. Den Machern gelingt es, eine Story so gut aufzubauen, dass selbst Zuseher, die das Buch nicht kennen, sich sofort zurechtfinden. Viel Wert wurde in die Vorstellung und Darstellung der Charaktere gelegt und es ist faszinierend wie sich die Welten, seien es nun die der Hobbits, der Zwerge, der Elben so voneinander unterscheiden. Es ist ebenso immer noch faszinierend wie die Größen der Schauspieler so perfeket angepasst worden sind. Man muss bedenken, dass ein John-Rhys Davies (der Zwerg "Gimli") fast genauso groß ist wie Ian McKellen (der Zauberer "Gandalf")! Auch die grandiosen Naturaufnahmen tragen etscheidend zur Atmosphäre des Films bei: Neuseeland war der perfekte Ort für den Dreh, vereint doch dieses Land nahezu alle benötigten Umgebungen. Ob nun im Wald, im Gebirge, mitten im Schnee oder in den Zwergenhöhlen, man kann größtenteils gar nicht mehr erkennen, was nun den Bühnenbildnern und was dem CGI Team zu verdanken ist. Atemberaubend und schwindelerregend sind vor allem auch die Kamerafahrten durch die Orkhöhlen. Die Kämpfe sind immer spannend; dem Zuschauer läuft es eiskalt den Rücken runter, wen mal wieder eine Orkherde auf unsere Helden zuprescht. Es gibt aber auch Szenen, die extra entwickelt wurden und die so nicht im Buch vorkommen, beispielsweise die Flucht der Helden aus Moria und die einstürzende Brücke, die sie kurzzeitig aufhält und die Gefahr erhöht. Solche Ideen sind mir gern willkommen.

Der charakterische Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf Elijah Wood als Frodo. Auch wenn er hier anfangs etwas forscher ist, wächst er nach und nach über sich hinaus. Dank der Frisur und seiner weichen Gesichtszüge, scheint die Rolle wie für ihn gemacht. Trotzdem drängt er sich aber nie in den Vordergrund, sondern überlässt das Feld auch den anderen tollen Schauspielern. Negativ ist seine zunehmend weinerliche Mimik, die irgendwann beginnt zu nerven. Aber dies ist auch der größte Kritikpunkt, der dem Film seine Höchstwertung verwehrt. Ian McKellen hat mir allerdings besonders gut gefallen. Als langbärtiger, langhaariger alter Zauberer ist er eine Idealbesetzung, auch wenn man ihn kaum wiedererkennt. Sicherlich stellt er die vielfältigsten Figur im Film da. Auf seine alten Tage spielt er die neben "Magneto" (aus den "X-Men"-Verfilmungen) wohl imposanteste Rolle seiner Karriere. Ich könnte hier jetzt noch mit fünf bis sechs Schauspielern weiter machen, die ebenfalls eine oscarreife Leistung darbieten. Dabei hat Jackson insgesamt recht bekannte Gesichter verpflichtet, aber aben keinen Megahollywoodstar, sondern eher junge und frische Schauspieler. So lockerte vor allem der kauzige Zwerg Gimli in seinem ständigen Zwist und Wettkampf mit dem Elb Legolas (Orlando Bloom) das Geschehen ungemein auf.

Was letztendlich bleibt ist ein Meisterwerk an Film! Ein Fantasyepos, ein unvergleichliches Spektakel, dass mich immer wieder fesseln kann und das ich mir immer wieder gern ansehe; mittlerweile ist es eine Art Ritual geworden, die Trilogie gegen Ende des Jahres zu sehen. Grandos, genial.

9,5/10

Von WARNER BROS. erschienen die 3 Teile in einer stark limitierten Edition, welche die Kinofassungen und die Extended Versions in 4K Ultra-HD beinhalten.

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.

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