Mittwoch, 19. Juni 2013

Crazy, Stupid, Love (2011)

http://www.imdb.com/title/tt1570728/

Die Liebe - unendliche Erklärungsversuche für etwas, was so einfach und zugleich auch wieder so kompliziert sein kann, so grausam wie schön. Das muss auch Cal Weaver (Steve Carell) feststellen: Der Mittvierziger, der den amerikanischen Traum von wunderbarer Familie, tollem Job und großem Haus lebt, sieht sich auf einmal mit dem Ende dieser Konstellation konfrontiert, als ihm seine Frau Emily (Julianne Moore) offenbart, dass sie ihn betrogen hat und nun die Scheidung will. Cal fällt aus allen Wolken und in die Abgründe der Trostlosigkeit: Wie soll jemand wie er, der seine Highschoolliebe ehelichte, also quasi jungfräulich in die Ehe ging, auf der Piste wieder Frauen klar machen? Auf einer seiner Selbstmitleidstouren lernt Cal zufällig den attraktiven Womanizer Jacob (Ryan Gosling) kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Unter der ausgewiesenen Expertise des Date Doctors liegen Cal die Frauen bald zu Füßen, doch er sehnt sich immer noch nach seiner Emily…

Ein ganz kruder Mix aus den Genres der gleichermaßen eine sensible Tragikkomödie mit einem Liebesfilm mixt, auf sehr kleinem personellem Raum ein Episodendrama absieht und regelmäßig ziemlich over the top geht. Letzteres bezieht sich auf Szenen wie die wo Vater und Sohn bei einem Schulfest am Mikrofon vor allen Leuten minutenlang ihre Differenzen klären ohne dass irgendeiner mal ein einschreitendes Wort ergreift, oder aber permanent dumme Zufälle bescheinen und die Personen miteinander verknüpft sind ohne es zu ahnen - insbesondere im letzten Drittel gibt es eine Szene in der ein unerwarteter Storytwist erscheint. Irgendwie kann sich der Film nicht darauf festlegen was er denn nun sein will, Komödie, Drama, ernsthaftes Gefühlskino oder lockere Unterhaltung. Eigenartigerweise stört einen diese Unentschlossenheit kaum, im Gegenteil, aus dem ständigen Wechsel der Emotionen entsteht ein ungemein amüsanter und warmherziger Film bei dem man mit den Figuren mitfühlt und lachen kann ohne dass man über sie lacht. Das ist vor allem der erlesenen Besetzung zu verdanken: Julianne Moore als Biest ist nicht so mögenswert, aber mit Steve Carrell, Ryan Gosling, der sagenhaften Emma Stone, Marissa Tomei und selbst Kevin Bacon in einer herrlich widerlichen Nebenrolle steht eine fette Starbesetzung die den Film perfekt trägt.

Der Film sticht zudem besonders angenehm aus den Komödien der heutigen Zeit heraus, so ist er zwar erwartungsgemäß romantisch, kommt aber zumindest ohne blöden Slapstick oder Witze unter der Gürtellinie aus. So besticht er lieber mit geistvollen und witzigen Gesprächen, peinlichen Begegnungen und urkomischen Situationen, wie aus dem Leben gegriffen. Das macht Spaß und so kommt während der knapp 2 Stunden auch keine Langeweile, sondern das von Anfang an gesetzte Happy-End. Ist unterm Strich zwar eine Komödie aber nicht das lockere Gute-Laune Filmchen das mancher vielleicht erwartet. Trotzdem sehr gut gemacht, gefällt.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.

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