Sonntag, 22. März 2009

[KINO FFFnights] Long Weekend (2008)

http://www.imdb.com/title/tt1098356/

Ein Remake des 70er-Jahre-Thrillers “Long Weekend”: Das Ehepaar Peter und Carla will ein idyllisches Wochenende an einem abgelegenen einsamen Strand verbringen. Doch die Großstädter nehmen kaum Rücksicht auf ihre Umgebung. Ohne Respekt für die Umwelt werfen sie ihren Müll achtlos weg, fällen Bäume und schiessen aus Spass auf wilde Tiere. Beim Schwimmen im Meer sieht Peter plötzlich unter der Wasseroberfläche den dunklen Schatten eines großen Tieres auf sich zu- kommen und kann sich gerade noch an Land retten. Doch auch der Angriff eines Adlers und weiterer wilder Tiere trüben das Camping-Glück. Als Peter kurz darauf die Leichen anderer Camper findet, versucht er sofort mit Carla aus der Wildnis zu flüchten. Doch Mutter Natur hat ganz andere Pläne und es beginnt der schier aussichtslose Kampf ums nackte Überleben.

Das war der letzte Film auf dem FFFnights 2009 und eigentlich der Film, von dem ich mir am wenigsten erhofft hatte. Die Idee das die Natur zurück schlägt finde ich prinzipiell gut, und der Film ist in seiner Botschaft durchaus solide, man ließ sich nur mit der Wirkung der Natur auf den Menschen und umgekehrt viel Zeit, etwas zuviel den gerade die erste Stunde besteht größtenteils aus Charakterstudien und banalen Streiterein des Ehepaars, und als ich schon fast mein Interesse verlor wurde der Film ganz schon unheimlich und auch spannend. Der Mensch ist halt immer noch die größte Bedrohung für sich selbst... "Long Weekend" ist somit ein guter Natur-/Tierhorror, der sogar etwas Tiefgang hat und die Botschaft ist ja ohnehin lobenswert.

7,5/10

[KINO FFFnights] Book Of Blood (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1169809/

Mary ist eine erfolgreiche Bestseller-Autorin, die in ihren Büchern über paranormale Phänomene schreibt. Bei ihren Recherchen stößt sie auf ein angebliches Geisterhaus, das sie näher unter- sucht. Assistiert wird sie dabei von dem Studenten Simon, der behauptet, übersinnliche Fähig- keiten zu besitzen. Simon soll in einem Zimmer im obersten Stock übernachten und so die Geis- ter anlocken. Doch beide ahnen nicht, dass das Haus als Kreuzung ins Jenseits dient. Die Toten wollen sich über Simon Gehör verschaffen und nutzen ihn als ihr Medium – sie schreiben ihre Worte in Simons Haut. Aus seinem Körper wird das Buch des Bluts.

Schade schade schade...aus der Idee hätte man so viel machen können, doch leider ist es nur ein langweiliger ungruseliger "Horror"-film geworden. Die Geschichte an sich ist in Ordnung aber leider wird die erste Hälfte durch den "Schwindel" von Simon irrelevant gemacht. Die "Geister" und die Darstellung ihrer Opfer ist schon fast so schlecht, dass es auch wieder lustig ist. Was den Film ebenfalls schlecht macht sind die Sexszenen, von der die erste so skrupellos fadenscheinig angefangen wird ("Weißt du wie ich einschlafen kann? Ich masturbiere....."), dass es nicht mehr feierlich ist. Die Bewertung ist eigentlich nur durch den klasse gespielten ersten 5 Minuten, den Psychopaten und die gute Grundidee zu begründen. 

5,5/10

[KINO FFFnights] 좋은 놈, 나쁜 놈, 이상한 놈 - Joheunnom Nabbeunnom Isanghannom - The Good, The Bad, The Weird (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0901487/

In der Mandschurei der 1930er, einem Land der Gesetzlosigkeit und Revolverhelden, führt das Schicksal drei unterschiedliche Ganoven auf der Suche nach einer mysteriösen Karte zusammen. Und alles beginnt in einem Zug mitten in der Mandschurei. Tae-goo kann durch einen Überfall auf den Zug, als Erster in den Besitz der wertvollen Karte gelangen, doch Do-won und Chang-yi sind ihm bereits dicht auf den Fersen. Do-won, the Good, ist ein gerissener, einsamer Kopfgeldjäger, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Chang-yi, the Bad, führt eine Bande knallharter Ganoven an. Er kann es nicht ertragen, den Kürzeren zu ziehen. Tae-goo, the Weird, ist ein scheinbar unbedarfter Zugräuber, der neun Leben zu haben scheint. Do-won und Chang-yi nehmen, jeder auf seine Weise, die Verfolgung von Tae-goo und der Karte auf. Eine wilde Jagd quer durch die Mandschurei, bei der die Karte mehrmals den Besitzer wechselt, beginnt. Doch auch die japanische Armee und asiatische Banditen sind hinter dem Stück Papier her. Wer der drei unterschiedlichen Ganoven kann die Karte in seinen Besitz bringen und den rätselhaften Ort, den sie kennzeichnet, als Erster erreichen? Und wer sind sie wirklich - die seltsamen drei Banditen?

Jee-woon Kim ist schon ein interessanter Regisseur, besitzt er doch die relevanten Tugenden, die einen wirklich erstklassigen Filmemacher auszeichnen sollten. An erster Stelle ist der koreanische Ästhet nämlich ein Tausendsassa, der sich genrespezifischen Kopfzeilen gänzlichen entziehen kann und erwartungsgemäß immer wieder neue Gefilde austestet, um ihnen einen eigenen Stempel aufzudrücken. Dazu schafft Kim es mit enormer einer Stilsicherheit, einer altbackenen Thematik einen ansprechenden Glanzton zu verpassen, ohne sich in dramaturgische Sackgassen zu manövrieren oder sich in seiner formalen Wertbeständigkeit in eine forcierte wie prätentiöse Abstellkammer des internationalen Kinos zu gelangen. Ein charakteristisches Merkmal in Jee-woon Kim bisheriger Vita ist, dass er ausgedienten Inhalten genau den restaurierten Drall verleiht, die den Zuschauer genau von dieser verschlissenen Tatsache ablenkt - ohne ihn durch plumpe Taschenspielertricks hinter das Licht zu führen.

Wenn es also heißt, dass Jee-woon Kim dem geliebten Western-Motiv in einem eigenen Film die ehrenwerte Aufmerksamkeit gezollt hat, dann dürfte kein Filmfan die Hände vor dem Gesicht zusammenklatschen. Nein, Jee-woon Kim hat mit seiner Neo-Action-Western-Hommage "The Good, The Bad, The Weird" erneut bewiesen, dass er in Sachen inszenatorischer Finesse zu den ganz großen Kalibern des asiatischen Kinos zählt, eben weil die leibeigene Fingerfertigkeit nicht nur in eine stereotypische Korsage gezwängt wurde, die ihre eigenen Grenzen nie austestet - oder sogar überquert, sondern weil Kim sich immer an neue Ufer begibt und sein umfassendes Talent zunehmend verdeutlicht. Wer allerdings Hoffnungen auf einen eigenständig funktionierenden Film hegt, der sich nur einem althergebrachten (Genre-)Plateau widmet, um seine eigenen Ideen zum Tragen zu bringen, der täuscht sich dennoch: "The Good, The Bad, The Weird" ist vielmehr eine rasante und von Anfang bis Ende actiongeladene Akkumulation der essenziellen Versatzstücke des Italo-Western. Wie der Titel schon verlauten lässt, war vor allem Sergio Leones prägender Klassiker "Zwei glorreiche Halunken" ("The Good, The Bad And The Ugly") maßgebliches Vorbild in Kims Motivation den Film umzusetzen. Wer nun denkt, dass Kim sich allein vor Sergio Leones ikonisierender Westernromantik ausbreitet und Clint Eastwood als wortkargen Anti-Helden ein Denkmal schnitzt, der liegt nochmals falsch. In "The Good, The Bad, The Weird" stecken unzählige Versatzstücke, die von Steven Spielbergs Abenteuerreihe "Indiana Jones", über Sergio Corbuccis tiefschwarzer Western-Schlammschlacht "Django" und Quentin Tarantino Rache-Epos "Kill Bill Vol.1" reichen.

Es hapert - wenn man schon Kritik am wilden Partystarter üben möchte - Kims Narration und strukturierter Formierung ganz klar an cinephiler Autarkie. Soll heißen: So ziemlich jede Szene, oder jeder Ausgang einer Szene, arbeitet auf eine Ehrerbietung oder Anspielung vergangener Klassiker hin, die ihre memorablen Momente von den großen Regietitanen wohldosiert in das Gesamtkonzept gestreut bekamen und nicht wie Kim, in allen 5 Minuten einen großen Knallkörper zu zünden versuchen. Und doch ist "The Good, The Bad, The Weird" weitaus unterhaltsamer und dem Neo-Western liebevoller auf die Pelle gerückt, als es vorher jemals ein anderer geschafft hat. Kim ist sich vollkommen darüber im Klaren, dass er hier nur einen Zwischenstation in seinem Schaffen kreiert, die keinerlei Mehrwert besitzt und sich ihrer No-Brainer-Mentalität vollkommen bewusst ist. Was Kims Werk in seiner unermüdlichen Zitierwut aber über die gesamte Laufzeit eindrucksvoll aufweist, ist ein enormes Tempo, welches in ihrer zügellosen Art einfach keinerlei Längen aufkommen lässt und den Zuschauer in das bleihaltige Geschehen in der von Wirrungen und Irrungen gezeichneten Mandschurei der 1930er Jahre einbindet. Kim steigert sich dabei von Shootout zu Shootout und lässt nicht nur seine Vorbilder im reanimierten Licht erstrahlen, sondern auch seine handwerkliche Meisterklasse, die sich an den verschiedensten Orten - ob in den kahlen Weiten der Mandschurei, einer tosender Lokomotive oder einem von engen Gassen dominierten Städtchen - immer wieder wunderbar entfalten kann. Da zählt es nicht, dass die Landschaftspanoramen ohne allegorisches Profil auskommen oder dass die Charaktere vollkommen eindimensional geschrieben wurden und sich in ihrer Stilisierung jeder Grauzone kaltschnäuzig entziehen. "The Good, The Bad, The Weird" ist eine hervorragend inszenierte Stimmungskanone, die nicht fordern will, sondern erfolgreich unterhält.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Splendid

[KINO FFFnights] Splinter (2008)

http://www.imdb.com/title/tt1031280/

"Das wird kein romantischer Camping-Ausflug, sondern ein ziemlich mieses Wochenende!" sagen sich Polly und Seth, als Dennis ihnen seinen Revolver entgegen hält. Der entflohene Häftling und seine drogensüchtige Freundin Lacey kidnappen das junge Pärchen und schnappen sich deren Wagen. Aber es kommt noch viel schlimmer. An einer scheinbar verlassenen Tankstelle begegnen die Vier einer grausigen Bedrohung, wie man sie nur aus seinen schlimmsten Alpträumen kennt. Zerfetzte Körper voller blutiger Stacheln, die sich wie monströse Marionetten bewegen, Gliedmaßen, die auch nach ihrer Amputation ihre Angriffslust nicht verlieren. Ein ungreifbares, unbesiegbares Ungeheuer beherrscht den Ort. Ein Entkommen gibt es nicht...

"Splinter" ist kleiner, feiner Low-Budget-Horror. Die Geschichte ist nichts Besonderes. Zwei recht unterschiedliche Pärchen treffen in der Einöde aufeinander und werden recht bald gezwungen, sich in einer Tankstelle zu verbarrikadieren, weil sie von einer aggressiven Kreatur angegriffen werden. Diese Kreatur ist dann auch das Herzstück von "Splinter". Das ungewöhnliche, frische Design und das neuartige Grundkonzept der Kreatur, die zwar ein wenig an "The Thing" erinnert, aber dank netter Body-Horror-Elemente und eklig-nervenzerrenden Soundeffekten eigenständig genug ist, kann voll überzeugen. Wer mal ein frisches, handgemachtes Filmmonster sehen möchte, ist bei "Splinter" sehr gut aufgehoben. Der Rest des Films kann mit dem tollen Kreaturendesign allerdings leider nicht mithalten. Die Schauspieler sind bemüht, aber wenig überzeugend und das geringe Budget macht sich an den lahmen Schauplätzen und den zu seltenen Auftritten der Splinter-Kreatur deutlich bemerkbar. Hinzu kommt eine unheimlich nervige Wackelkamera und ein wilder Filmschnitt, was in Kombination die Actionszenen und Auftritte des Monsters oft unübersichtlich und anstrengend werden lässt.

Erfreulich ist die knackige Laufzeit von 82 Minuten, die dazu führt, dass man die für Horrorfilme obligatorische langweilige Einführung der Figuren knapp hält und der Film recht fix zur Sache kommt. Insgesamt also ein netter kleiner Horrorfilm, der strukturell zwar ziemlicher Genrestandard ist und auch nicht besonders toll gefilmt wurde, aufgrund seiner praktischen Effekte, dem innovativen Monsterdesign und dem fiesen Body-Horror aber für Genrefans einen Blick wert ist.

7,5/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 400 Stück limitierten Mediabook: 

[KINO FFFnights] Deadgirl (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0896534/

Auf dem FantasyFilmFest nights 2008 hat dieser Film die Massen gespalten - einige fanden ihn grottenschlecht (ich glaube das war der überwiegende teil), andere hielten ihn für kontrovers, anders und abstoßend - im positiven Sinne. Ich zähle mich zu der letzteren Gruppe und auch wenn der Film einiges offen lässt und Charaktere nicht angemessen genug entwickelt, so ist der Film für mich eine kleine dreckige Perle im Horrorgenre.

Die beiden Teenager JT und Ricky leben ein gähnend unspektakuläres Highschool-Leben. Als Zeitvertreib nach dem Unterricht dient ein altes, verlassenes Krankenhaus außerhalb der Stadt. Hier gibt es eine Menge zu sehen - insbesondere das dunkle Kellergemäuer hat es den halbstarken Losern angetan. Doch die Entdeckung, die sie dort eines Tages machen ist, gelinde gesagt, ganz schön abgefahren - und gleichzeitig nur der Anfang einer ziemlich perversen Freakshow: Was sie hinter einer schwer verriegelten Tür finden, ist nicht mehr ganz lebendig, aber auch alles andere als tot. Konkret handelt es sich um die in Plastik gewickelte und gefesselte "Leiche" eines hübschen Mädchens, das sich wohl einfach nicht mit seinem Schicksal, tot zu sein, zufrieden geben mag. JT macht das (in seinen Augen) Sinnvollste aus der Situation: er beschließt, sich die leicht verweste Schönheit als Sexsklavin zu halten. Immerhin hat er in der schönen Unbekannten jetzt seine very-own und allzeit bereite Partnerin. Seinem sensibleren Buddy Ricky wird bei der Sache jedoch schnell mulmig zu Mute. Schließlich hat er auch ein Auge auf seine unerreichbare aber quicklebendige Mitschülerin JoAnn geworfen und wenig Lust, seine Gefühle in einen halbtoten Körper zu stecken. Als das kleine Geheimnis allerdings in der Schule die Runde macht, gerät Miss Slave außer Kontrolle.

Hört sich abgefahren an, ist es auch. Verstörend, abstoßend, anders. Ein kranker Film. Keine Ahnung, was das schlimmste ist: der Sex mit einer Toten, die Betrachtung der Frau als Sexobjekt oder die Tatsache, dass man sich wochenlang in einen Keller einsperrt, nur um regelmäßig zum Schuß zu kommen, egal, wie die Frau aussieht (oder in dem Fall riecht). Aber egal, diese Philosophien will ich hier nicht genau hinterfragen. Und erstaunlicherweise gibt es sogar die eine doer andere Szene, die zum Brüllen komisch ist - zum Beispiel wenn zwei der Loser die Prostituierte entführen wollen und diese mit voller Wucht zurück schlägt. Tatsache ist, dass ich es hier mit einem der kranksten Filme zu tun hatte, die ich bisher gesehen habe und unterhalten hat mich der Film (als einer der wenigen) dennoch.

7/10

Gibt es nicht in Deutschland zu kaufen. Warum wohl? Trotzdem gab es bei unseren deutschsprachigen Nachbarn ein schickes Mediabook zum Film, uncut und mit schicker Lederoptik:

Samstag, 21. März 2009

[KINO FFFnights] My Bloody Valentine (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1179891/

Eine schreckliche Tragödie veränderte einst die Kleinstadt Harmony auf ewig: Der junge Bergarbeiter Tom verursachte im Schacht einen Unfall. Fünf Kollegen starben, einer konnte im Koma geborgen werden: Es war Harry Warden. Genau ein Jahr später, an einem Valentinstag, erwachte Warden und brachte 22 Menschen mit der Spitzhacke um. Zehn Jahre danach kehrt Tom nach Harmony zurück. Die Todesfälle von einst machen ihn ebenso zu schaffen wie das ungeklärte Verhältnis zur Ex-Freundin Sarah, die inzwischen mit Kleinstadt-Sheriff Axel liiert ist. Ausgerechnet in dieser Nacht wird Harmony von seiner grausamen Vergangenheit eingeholt: Der Spitzhacken-Killer geht wieder um! Remake von “Blutiger Valentinstag” aus dem Jahr 1982.

Regisseur Patrick Lussier ist mit seinem Remake von "My Bloody Valentine" doch tatsächlich ein richtig spaßiges Slasher-Filmchen gelungen! Lussier schließt gleich von vornherein eine pure 1:1 Kopie des Originals aus und macht sein eigenes Ding. Natürlich finden sich schicken Querverweise auf das Original im Film wieder, aber das war es dann auch schon. Die Story ist - wie im Subgenre Slasher üblich - selbstverständlich nur Nebensache und so kommt es hier vor allem auf kreative Tötungsarten an. Und die bekommt man auch geboten! "My Bloody Valentine 3D" geizt nicht mit seinen kreativen Kills und macht in Sachen Gewaltdarstellung keine Abstriche. Die Splattereffekte sind richtig gut gelungen und auch Blut kommt ordentlich zur Geltung. Die mehr oder weniger gut gelungenen 3D-Effekte sorgen außerdem für einen Unterhaltungsbonus. Einen kleinen Spannungsaufbau gibt es dann auch noch zu verzeichnen, denn man weiß nicht von Anfang an wer der wirkliche Killer ist.

Wie zu erwarten kommt auch „My Bloody Valentine 3D“ nicht ohne die permanent gesetzten Schockeffekte aus. Es ist schon immer interessant zu sehen, wie die modernen Horrorfilme versuchen, so ihr Publikum bei sich zu behalten. Ich nenne das schon fast Reizüberflutung an Schockeffekten, die dann noch dazu immer nach Schema F ablaufen. Trotzdem, "My Bloody Valentine 3D" ist bei der ganzen Flut an Horrorklassiker-Remakes immer noch richtig sehenswert geblieben und folgt mit sichtlichem Spaß den Regeln des Subgenres.

6,5/10

Auf 333 Stück ist jede der drei Mediabook-Auflagen von InfinityMedia limitiert. Cover C bietet das meiner Ansicht nach beste Motiv zum Film. Natürlich ist der Film auch in Real3D enthalten.

[KINO FFFnights] Franklyn (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0893402/

"Mein Name ist Jonathan Preest und heute Nacht werde ich einen Mann töten!" - Wer das Opfer ist und welche Bedeutung die Tat für den Lauf der Welt hat, erfahren wir im Schlussakt dieses ausgeklügelten Vexierspiels, das seine Zuschauer dank des prophetischen Einstiegs und vor allem mit seinen großartigen neo-barocken Fantasy-Kulissen ab der ersten Sekunde in den Bann zieht. Während in der vom Klerus beherrschten düsteren Gothic-Metropole Meanwhile City unser maskierter Held Preest, unerbittlich angetrieben von seinem Plan “The Individual” auszulöschen, gegen die Schergen der religiösen Tyrannen kämpft, treffen wir parallel im heutigen London auf drei verschiedene Schicksale: Ein verzweifelter Vater sucht seinen verlorenen Sohn, ein junger Mann mit gebrochenem Herz findet seine Jugendliebe wieder und Studentin Emilia steigert sich in zunehmend morbidere Kunstprojekte hinein. Wie klug arrangierte Figuren in einem Schachspiel prallen die Protagonisten beider Welten machtvoll aufeinander bis zum alles entscheidenden Finale.

Es steckt eine wirklich gute Idee hinter diesem Mischling aus Fantasyfilm und Schicksalsdrama. Leider ist das Endergebnis bzw. die Zusammenführung nicht ganz so befriedigend.Die episodenhafte Handlung um vier grundverschiedene Charaktere, die alle auf ihre Art mit Verlust und Schmerz zu kämpfen haben, wirkt wie ein Puzzle, das sich erst am Ende zusammenfügt. Besonders interessant ist hierbei natürlich der maskierte Antiheld Jonathan Priest, der sich auf einem Rachefeldzug in der dystopischen Fantasy-Megastadt "Meanwhile City" befindet - der gerät jedoch neben den drei anderen Figuren im Laufe des Films mehr und mehr in den Hintergrund. 

Die Gleichung um die verschiedenen Realitätsebenen die "Franklyn" präsentiert lässt sich vom aufmerksamen Zuschauer relativ schnell lösen. Zwei von vier Teilen dieses filmischen Rätsels fallen also weg - die verbleibenden zwei stellen sich zum Schluss eher als Füllmaterial bzw. fleischgewordene Deus ex machina heraus. Letzteres passt immerhin zum Schicksalsthema des Films, ist also eher zu verzeihen als in anderen Streifen. Trotzdem wirkt es so, als wäre man sich bewusst gewesen, dass man mit der eigentlichen Kernhandlung um Meanwhile City keinen ganzen Spielfilm füllen kann - zumindest keinen, den das Publikum nicht schon nach der Hälfte entschlüsselt. 

Also wurden noch zwei weitere Figuren hinzugefügt um etwas mehr zu verwirren. Gerade Eva Greens mysteriöse Doppelrolle erweist sich als Grundlage für einen recht gezwungen wirkenden zweiten Twist. Auch von der optisch interessanten "Meanwhile City" hätte ich mir trotz Auflösung am Ende noch etwas mehr gewünscht, die macht ja den eigentlichen Reiz des Ganzen aus. Trotzdem ist "Franklyn" dank seiner starken Besetzung (besonders Eva Green und Bernard Hill) ein passables Werk. Einen Bonuspunkt gibt es für die originelle Idee, die aus der breiten Masse wirklich heraussticht. Insgesamt also ein ganz guter Film.

7/10

[KINO FFFnights] Død Snø - Dead Snow (2009)

http://www.imdb.com/title/tt1278340/

Acht Medizinstudenten machen einen Wochenend-Trip in die Berge Norwegens. Kaum an der Hütte angekommen, treffen sie auf einen unheimlichen alten Mann, der die Gruppe vor dieser Gegend warnt. Das Böse lauert in Gestalt einer SS-Armee in den eisigen Bergen. Aber wer nimmt so etwas schon ernst? Die acht Studenten lassen den alten Mann unter Gelächter ziehen. Doch schnell wird klar, dass es keine Gruselgeschichte war und ein erster SS-Zombie steht vor der Tür. Und wo einer ist, da lässt eine ganze Armee nicht lange auf sich warten. Es kommt zum Unvermeidlichen, zum Krieg zwischen untoten SS-Soldaten und Medizinstudenten. Ein Kampf zwischen Lebenden und Untoten beginnt.

Mit diesem blutigen Horrortrash zeigt Tommy Wirkola eindeutig ein gewisses Inszenierungstalent und seine Vorliebe für den Splatterfilm, auch wenn ihm nicht viel, oder besser überhaupt nichts, Neues einfällt. Gerade die erste Hälfte läuft nach ganz gewöhnlichem Muster ab. Das ist in so einem Genrefilm zwar kein Beinbruch, da Wirkola daraus auch keinen Hehl macht, z.Bsp. in dem er eine seiner Figuren ganz unverblümt aussprechen lässt, dass eine Gruppe junger Leute ohne Handynetz in einer einsamen Hütte wie aus einem Horrorfilm zu stammen scheint und dabei auch einige der indirekten Vorbilder namentlich nennt (der Kerl trägt auch noch ein "Braindead"-T-Shirt), dennoch ist es etwas schleppend und eine ganze Weile lang riecht es nach muffigem 08/15. Die Story und speziell deren Aufbau sind beileibe nicht der Rede wert, darin liegt eindeutig nicht die Stärke von "Dead Snow". Abwarten ist für den Genrefan angesagt, denn das lohnt sich durchaus. Sobald sich das untote Nazi-Pack so richtig aus dem Schnee gräbt, wird der auch fix blutrot getränkt und es wird gezeigt, auf was es in erster Linie ankommt: absurd ausufernden Splatter mit bösem Humor. Das Tempo steigt zügig und nun erinnert tatsächlich etwas an die vorher erwähnten Klassiker. Da darf natürlich auch die Kettensäge nicht fehlen. Zwar ist "Dead Snow" auch nun nicht einfallsreich, aber er macht Spaß. Es ist rasant, ekelhaft und gemein, jedoch stets auf die humorvolle Art, die sich nicht als bösartig bezeichen lässt. Die Effekte sind sehr ordentlich und wer mit gut gemachtem Splatter seinen Spaß haben kann, liegt hier sicher nicht verkehrt. Ohne den mauen Beginn wäre da noch einiges mehr drin gewesen. So aber hintenraus sehr versöhnlich.

7,5/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 333 Stück limitierten Mediabook: 

[KINO FFFnights] Horsemen (2009)

http://www.imdb.com/title/tt0892767/

Der ausgelaugte Police Detective Aidan Breslin (Dennis Quaid) hat sich nach dem Tod seiner Frau immer mehr von seinen beiden Söhnen, Alex und Sean, zurückgezogen. Er konzentriert sich zunehmend auf seine Arbeit, insbesondere als er mit der Aufklärung einer unglaublich grausamen Mordserie beauftragt wird. Erstes Indiz sind die bluttriefenden ausgerissenen Zähne eines möglicherweise noch lebenden Opfers. Bald findet er den Schlüssel für die Tötungen in der biblischen Prophezeiung über die vier Reiter der Apokalypse. Doch der größte Schock steht ihm noch bevor: Zwischen den Morden und seinem eigenen Privatleben scheint ein Zusammenhang zu bestehen!

Vom Prinzip her ist "Horsemen" so wie "Sieben" aufgebaut, hat eine ähnliche Thematik und eine schön düstere Atmosphäre, erreicht aber leider nicht wirklich dasselbe Niveau. Bis zur Mitte finde ich "Horsemen" wirklich spannend, dann flacht er langsam ab bis er in einer völlig bescheuerten Auflösung endet. Die Darsteller sind richtig gut, müssen aber leider uninteressante und komplett klischeebeladene Charaktere spielen, die Thematik ist ansprechend (auch wenn ich dieses "Bibel-Gedöns" langsam nicht mehr ertragen kann), visuell bietet "Horsemen" einiges und Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Nur im Finale versagt Regisseur Jonas Åkerlund total, er setzt dem Zuschauer ein unausgereiftes Ende vor und übertreibt auch mit Blut. Trotzdem ein recht sehenswerter Thriller, wenn auch kein Meisterwerk.

7/10