Montag, 2. April 2018

E.T.: The Extra-Terrestrial - E.T.: Der Außerirdische (Kinofassung) (1982)

http://www.imdb.com/title/tt0083866/

Außerirdische landen auf der Erde, um den Planeten zu erforschen. Sie werden von FBI-Agenten und NASA-Mitarbeitern bei ihrer friedlichen Mission unterbrochen und müssen überstürzt aufbrechen. Eines der außerirdischen Wesen wird in der Hektik zurückgelassen. Es sucht Unterschlupf in der nahegelegen Vorort-Siedlung. Dort wohnt der zehnjähErige Junge Elliott (Henry Thomas) mit seiner Mutter Mary (Dee Wallace-Stone), seinem großen Bruder Michael (Robert MacNaughton) und der kleinen Schwester Gertie (Drew Barrymore). Der Vater hat die Familie verlassen und ist mit einer anderen Frau nach Mexiko gefahren. Als Elliott den Außerirdischen hinter dem Haus entdeckt, freunden sich die beiden nach dem ersten Schreck schnell an. Elliott tauft seinen neuen Freund auf den Namen E.T., versteckt ihn im Haus und weiht seine Geschwister in das Geheimnis ein. Zwischen dem Jungen und dem Außerirdische etabliert sich eine besondere telepathische Verbindung - sie teilen ihre Gedanken und Gefühle. E.T. hat Heimweh und Elliott will ihm helfen, nach Hause zu kommen. Zugleich sind die Regierungsvertreter unter der Leitung des Wissenschaftlers Keys (Peter Coyote) dem gestrandeten Wesen aus dem All auf der Spur...

Wieso ist Steven Spielbergs "E.T.: The Extra-Terrestrial" eigentlich ein Meisterwerk? Nüchtern betrachtet ist es doch nur ein etwas simple Story, gepaart mit ein paar (für damaligen Zeiten) sehr guten Special Effects. Aber "E.T.: The Extra-Terrestrial" ist sehr viel mehr. Er besitzt etwas, was nur wenige Filme von sich behaupten können. Er hat Magie. Die Magie jeden zu erreichen, egal ob noch Kind oder schon Erwachsener. Berühren dürfte der Film wirklich jeden, der ihn sich ansieht. Ein Kind mag dabei vielleicht die Emotionen empfinden oder sich einfach unterhalten fühlen. Eigentlich spricht der Film aber sehr erwachsene und auch düstere Themen an. Ein Beispiel wäre die Kritik an Tierversuchen oder generell "moderner" (1982) Wissenschaft. Aber auch die Erzählweise ist hier etwas Besonderes: bis gegen Ende sieht man kein Gesicht eines Erwachsenen, außer das der Mutter. Das mag symbolisch für die Kindheit stehen, in der Elliot sich noch befindet. Ein weiteres Beispiel wäre der Schlüsselbund. Immer wird er im Close-Up in den Taschen der Wissenschaftler gezeigt. Dies soll die Autorität und Macht dieser Personen zeigen. Sie meinen, mit dem Wesen E.T. machen zu können, was sie wollen.

Kurz, "E.T.: The Extra-Terrestrial", das ist die Geschichte der Kindheit, der Sehnsüchte und der Freundschaft, die durch einen Außerirdischen erscheint. Es ist kurz gesagt auch die Essenz der Kindheit, die Spielberg mit diesem Film facettenreich eingefangen hat. Es ist in Spielbergs Schaffen des weiteren nichts anderes als das Herz. Es ist ein Film über die Einsamkeit, die Familien, zerbrochene Familien, über die Abwesenheit der Väter, die eine Lücke in der Familie hinterlassen haben, die noch nicht gefüllt wurde. Spielberg schildert seinen Film einfühlsam und vor allem mit großen neugierigen Augen für alles, was dort auf der Leinwand passiert. Es ist ein Film, der von einer optimistischen Naivität durchströmt wird, die Antagonisten eher schleierhaft bleiben (auch wenn Spielberg diese Verschleierung der Gesichter im Verlaufe der Handlung auch aufhebt und seine Antagonisten vermenschlicht in Form von Peter Coyote). In "E.T." geht Spielberg dazu sehr bewusst mit der Größe, der Darstellung des Großen und des Kleinen um, was sich besonders zu Beginn zeigt, wenn er die Geschichte über die Details erzählt und die Geschichte dadurch mysteriös wird, beinahe mythisch, da Spielberg sie im Schatten hält, keine klaren Konturen abzeichnet in den Bildern. So bleiben die Erwachsenen nur Silhouetten in der Nacht, Gespenster und böse Geister, die so übermächtig erscheinen (und markiert werden durch einen Schlüsselbund an der Hose), womit für uns auch klar erkennbar wird, dass Spielberg aus der Perspektive der Kleinen erzählt. Er erzählt aus der Perspektive der Kinder und so ist "E.T." auch Spielbergs wahrhaftigster Film, weil er das Aus-den-Augen-der-Kinder-sehen am konkretesten umsetzt. Eigentlich sogar zum Prinzip seines Films macht.

Desweiteren ist dieses Werk auch einer dieser großen kleinen (mythischen) Vorstadtfilme, die von ebenjenen der 80er-Jahre erzählen, in denen eine nostalgische Sehnsucht steckt. Fast schon hat dieser Film dann auch, in seinen schönsten Momenten, etwas tranceartiges zu bieten, Momente, in denen man sich der Magie dieser Welt hingeben will, sich ganz auf diese Welt einlässt und sich in ihr verliert. Schlichtweg ist es ein Werk, das voller Sanftmut und Liebe steckt. Es liegt eine Liebe für jeden Moment vor. Spielberg verleiht jedem Moment eine besondere Magie, mag dieser noch so klein sein und das macht diesen großen kleinen Film aus. Dieser Film ist ein Kinomärchen, das man glauben muss, um es zu fühlen und an dessen Ende man einfach nur mit einem offenen Herzen staunen möchte. Den Soundtrack muss man bei diesem Film natürlich auch noch speziell herausheben. Dieser stammt nämlich vom Meister der Filmmusik, John Williams. Die Musik ist zu jeder Zeit präsent und passend. Ohne diese Untermalung wäre der Film nicht das Meisterwerk, das er ist.

"E.T.: The Extra-Terrestrial" ist eines von Spielbergs Meisterwerken und ein zeitloser Klassiker. Ein Film, der bei Betrachtern jeden Alters funktioniert und mit einer der besten musikalischen Untermalungen der Filmgeschichte ausgestattet ist. Außerdem ist es ein Film, der nicht jedes einzelne Detail erklärt, sondern auch genügend Interpretationsspielraum zu Mitdenken lässt. Grandios, großartig und ein Stück Filmgeschichte.

9/10

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