Mittwoch, 15. November 2017

Porgi l'altra Guancia - Turn The Other Cheek - Zwei Missionare (1974)

http://www.imdb.com/title/tt0072012/

Im Auftrag des Herrn missionieren Bud Spencer und Terence Hill, das schlagkräftige Dream-Team, in diesem Film auf ihre ganz eigene Art und Weise. Nachdem ihre Papageienfarm auf Santa Cruz unter ungeklärten Umständen abbrennt, eröffnen sie eine neue Missionsstation an der Küste Venezuelas. Dort betreiben Pater Pedro und Pater J. eine Absteige, in der es Glückspiel und andere "sündige" Vergnügungen gibt. Piratengleich machen die beiden mit einem alten Kahn die karibische See unsicher. Sie plündern und stehlen frei nach der Devise: Alles gehört allen. Dabei durchkreuzen sie die dubiosen Machenschaften des Gouverneurs von Maracaibo. Zusammen mit dem korrupten Bischof setzt dieser alles daran, sie zu stoppen. Dass dabei allerhand zu Bruch geht und einige ganz schön was auf die Kutte kriegen, versteht sich von selbst...

Zwei Missionare auf ihrem revolutionären Anti-Kreuzzug gegen die scheinheilige und verblendete katholische Kirchenobrigkeit zu begleiten, ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen die gewohnten und geliebten Spencer/Hill-Zutaten zu verlangen und sie auch, wenn auch deutlich dezimiert, zu erhalten (explizit Prügelszenen!), sich auf der anderen Seite aber auch vielleicht ungeahnten Tiefgang mit Lieferung von Werten und Moral gefallen zu lassen, ist bei einem Film dieser Beiden für manchen Zuschauer schon viel verlangt. Doch es lohnt sich. Die verherrlichend-anarchistische Grundhaltung gegenüber Vertretern von Glaube und Politik, gespickt mit witzigen, herrlich-bissigen Dialogen der Hauptakteure, sie treiben ihr über die Jahre einstudiertes Call-and Response auf eine neue, qualitativ gesteigerte Stufe, sowie wunderschöne Landschaftsaufnahmen von Venezuela und Maracaibo und ein passendes Soundgerüst aus exotischen Klängen, machen "Zwei Missionare" zu guter Familienunterhaltung mit Effekt. Ja sicher, es ist irgendwie eine stupide Aneinanderreihung von Prügelszenen, geschmacklos in der missbräuchlichen Verwendung von Bibelzitaten und religiösen Formen, aber genau das macht diesen Film auch aus. Die beiden Haudegen verlieren dabei auch nicht die Seele ihres Spiels, es ist und bleibt ein Bud Spencer- und Terence Hill-Film, zweifelsohne ein guter Vertreter aus der Filmographie der beiden.

6,5/10

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