Freitag, 25. Oktober 2013

Man Of Steel (2013)

http://www.imdb.com/title/tt0770828/

Schon früh entdeckt Clark Kent, dass er über außergewöhnliche Kräfte verfügt, die ihn von allen anderen Menschen unterscheiden. Sein Vater erzählt ihm daraufhin, dass er vor vielen Jahren von Krypton auf die Erde gesandt wurde. Als junger Mann macht sich Clark schließlich auf die Reise nach seinem Ursprung und nach der Antwort auf die Frage: Wieso wurde ich auf die Erde gesandt? Wie lautet mein Auftrag? Um die Welt vor der kompletten Zerstörung zu retten und um als Symbol der Hoffnung für die Menschheit zu gelten, muss sich Clark als wahrer Held offenbaren. Als Gegner des Superhelden treten in Man of Steel zwei Überlebende vom Planeten Krypton auf: der verschlagene General Zod und seine bösartige Partnerin Faora.

Regisseur Zack Snyder mag ich. Spätestens seit "Watchmen" und"300". Der Mann hat es einfach drauf Bilder zu produzieren, die irgendetwas Episches inne haben und die einen immer wieder wie gebannt vor dem Bildschirm fesseln können. Als ich hörte, dass mit "Man Of Steel" ein Superman-Reboot von ihm kommt, war ich sofort Feuer und Flamme - undhabe den Film doch im Kino verpasst. Seis drum, denn nun habe ich die Limitierte Edition des Films im passenden Steelbook zu Hause und konnte nicht anders als gleich den Player anzuwerfen.

Die Story beginnt auf Krypton und mit Kal'Els Geburt, während sich der Planet selbst schon am Rande der Zerstörung befindet. Und damit hat man auch gleich alle beisammen: die liebenden Eltern (Russell Crowe spielt einen phantastischen Vater Jor'El), den Gegenspieler General Zod (ebenfalls klasse: Michael Shannon) und natürlich ein Baby-Kal'El, noch nackt, wie er eben zur Welt kam. Und dort schon entwickelt sich die Kontroverse, die gleich mit voller Wucht und bildgewaltig über dem Zuschauer (mit der Zerstörung Kryptons) zusammenkracht - man merkt sofort: da war nicht nur Snyder am Werk, auch Christopher Nolan ("The Dark Knight" Trilogie) hatte hier gewaltigen Einfluss. Es ist nicht mehr ganz so maßlos übertrieben, sondern im Rahmen einer Superheldenverfilmung, ruhig erzählt, episch, untermalt mit der stimmigen Musik von Hans Zimmer. Aber dann wird der Film hektisch, schneidet hin und her und ganz plötzlich ist dann, nach ein wenig mehr Vorgeschichte und Flashbacks plötzlich Superman da. Tja, das ging mir zu schnell. Also ich suche  nicht mein Leben lang nach meinen Eltern und ziehe dann, sobald ich sie finde, einen Neoprenanzug mit rotem Cape über und mache mich daran die Welt zu retten - nur weil ich zwei Minuten mit dem Abbild meines Vaters parliere. Auch Kevin Costners Rolle als Clarks Stiefvater ist mir ein wenig zu kurz geraten und erinnerte mich in Teilen an die "Spider-Man"-Trilogie von Sam Raimi. Denn die Stiefväter agieren so unauffällig auffällig gleich, um ihren Adoptivsöhnen den richtigen Pfad zu weisen, dass es fast schon schmerzt.

Naja und dann, wenn die Welt am Abgrund ist, kommt natürlich Superman, der seinen Namen passenderweise von Lois Lane (Amy Adams, die ich im FIlm gar nicht mochte, ja, die mir sogar in ihrer Rolle unsympatisch war) bekommt, und rettet sie, indem er halb Metropolis dem Erdboden gleich macht. Das fetzt schon irgendwie, aber sollte Superman nicht eigentlich Menschen beschützen, anstatt sie mit Häusern und Tanklastwagen zu bewerfen? Gut, er hat auf General Zod gezielt, aber das Ergebnis spricht gegen ihn. Auch finde ich es immer wieder fremdschämartig lächerlich, wenn sich auf der Straße zwei Superwesen Autos um die Ohren schlagen und durch Häuser katapultieren, und die ängstlichen Anwohner laufen in ihre Häuser und versperren symbolisch die Holztür(!) - *facepalm*

Nette, kleine Gags im Hintergrund lassen einen lächeln (Superman wird von Zog gegen ein Baugerüst geworfen und im Hintergrund sieht man nur kurz "160 Day since the last accident" - und die "1" und die "6" fallen herunter). Sowas ist nett und zum Glück nicht in übertriebenem Maße eingebaut. Es lockert auf. Und dann - nach knapp zweineinhalb Stunden ist der Film rum und war eigentlich viel zu kurz. Viel mehr Geschichte um den jungen Clark Kent hätte ich mir gewünscht, dafür ein bissel weniger Endkampf - der nimmt nämlich fast die ganze letzte Stunde ein. Und dann fängt Clark natürlich auch noch seinen Job beim "Daily Planet" an - und man mag es kaum für möglich halten - kein Mensch erkennt den Helden - nur weil er eine Brille trägt. Aber das war schon früher so und hat mich schon damals gestört und es stört mich auch heute noch.

Das 3D ist wie so oft überflüssig, denn es spricht weder für noch gegen den Filmgenuß. Es verleiht dem Film eine schön, gleichmäßige Tiefe und verzichtet fast völlig auf Pop-Outs. Einzig bei den schnellen Kampfszenen strengt es etwas an und man irgendwie das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben. Dennoch trübt das nicht den Gesamteindruck des Films. Es ist ein gutes Re-Re-Reboot. Es passt in die heutige Zeit und weiß mit bombastischen Szenen grandios zu unterhalten. Da darf man gespannt sein, ob einer zweiter Teil kommt. Ich vermute mal ja, denn auch der Teil hier hat extremes Wiedersehenspotential. Nicht unbedingt in 3D, aber cool war er schon.

7,5/10

Passend zum Titel gibt es ein schickes Steelbook, auf dem der Film auch in 3D enthalten ist:

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen