Freitag, 6. September 2013

The Little Mermaid - Arielle, die Meerjungfrau (1989)

http://www.imdb.com/title/tt0097757/

Tief unten in der Stille des Ozeans befindet sich ein Königreich, von dem die Menschen nichts wissen. Dort lebt Arielle, die Meerjungfrau. Sie ist die Tochter von Triton, dem Unterwasserkönig, aber anstatt ihren höfischen Pflichten nachzukommen, geht sie lieber zusammen mit dem kleinen Fisch Fabius auf Entdeckungsreise an die Oberfläche und sammelt Schätze von den Menschen. Arielle wünscht sich nämlich heimlich selbst ein Mensch zu sein. Bei einem Unwetter rettet Arielle Prinz Eric das Leben und von da an ist es dann um sie geschehen. Jetzt ist sie bereit alles zu opfern um ihren Traum wahr zu machen...

Walt Disneys "Arielle, die Meerjungfrau" ist eine fröhliche und einfallsreiche Zeichentrickfantasie - ein Film, der so kreativ ist und so viel Spaß macht, dass er den Vergleich mit den besten Disney-Werken der Vergangenheit verdient. "Arielle, die Meerjungfrau" basiert auf dem Märchen von Hans Christian Andersen über eine Meerjungfrau, die sich in einen Prinzen verliebt, aber die Disney-Animatoren haben eine ganze Reihe neuer Nebenfiguren hinzugefügt, darunter eine Krake namens Ursula, die ihre überzeugendste Bösewichtin seit der Hexe in "Schneewittchen und die sieben Zwerge" ist. Schaut man sich "Arielle, die Meerjungfrau" an, bekommt man das Gefühl, dass die Magie des Zeichentrickfilms von vorher wiederhergestellt worden war. Nach den frühen Jahren von Walt Disneys bahnbrechenden abendfüllenden Zeichentrickfilmen begann ein langes, dunkles Zeitalter, in dem die Bild-für-Bild-Animation zu teuer war, und selbst das große Disney-Animationsteam begann, Vorlagen wiederzuverwenden. Heutzutage haben fast überall Computer die Arbeit aus den teuren Händen der Menschen genommen, die nun die Freiheit haben, selbst die aufwändigsten Fantasien zu verwirklichen. Und genau das tun sie auch in diesem Film.

Der Film beginnt weit unter dem Meer, wo der Gott Triton über sein Unterwasserkönigreich herrscht. Alle gehorchen seinen Befehlen - bis auf seine Tochter Arielle, eine Meerjungfrau, die von fernen Ländern träumt. Eines Tages macht Arielle einen verbotenen Besuch an der Meeresoberfläche, und dort sieht sie zum ersten Mal einen Menschen: einen hübschen, jungen Prinzen. Er hört ihren Gesang und verliebt sich in ihre Stimme. Triton ist wütend über Ariels Ungehorsam, aber sie kann an nichts anderes denken als an den Prinzen, und schließlich schließt sie einen unklugen Handel mit der bösen Ursula, einer Krake, die sich in viele verschiedene Gestalten verkleiden kann. Ursula wird Arielle den Schwanz abnehmen und ihr menschliche Beine geben, damit sie dem Prinzen auf das Land folgen kann, aber wenn der Prinz sie nicht innerhalb von zwei Tagen küsst, muss sie ihre eindringliche Gesangsstimme der Krake geben.


Zwei Schlüsselelemente der Erzählung heben "Die kleine Meerjungfrau" von weniger bekannten Animationsfilmen ab. Zum einen ist Arielle eine vollwertige weibliche Figur, die eigenständig denkt und handelt, ja sogar rebellisch ist, anstatt passiv zuzusehen, wie das Schicksal über ihr Schicksal entscheidet. Weil sie klug ist und für sich selbst denkt, hat der Zuschauer Sympathie für ihre Intrigen. Das zweite Element ist die Handlung selbst: Sie ist knifflig und clever und beinhaltet eine gewisse Spannung, als Arielle ihre Stimme verliert und beinahe ihren Prinzen an die teuflische Ursula verliert (die die Form einer Femme fatale annimmt und Arielles schöne Stimme entführt).

Während sich die Handlung verdichtet und sich das Melodrama entspinnt, führen die Animatoren eine Reihe neuer Figuren ein, die sofort ins Herz geschlossen werden. So wird Arielle an den meisten Stellen von Sebastian begleitet, einer Krabbe mit außergewöhnlicher Weisheit, und von Fabius, einem Fisch, auf den man sich nicht immer verlassen kann. Sie sorgen für komische Abwechslung, vor allem in einer Sequenz, in der sich in bester Disney-Tradition Komik und Gefahr vermischen, als Sebastian von einem französischen Koch gefangen genommen wird, der versucht, den kleinen Kerl zu kochen und zu servieren. Das Beste an "Arielle, die Meerjungfrau" ist aber der visuelle Einfallsreichtum, mit dem die Abenteuer gezeichnet sind. Die Schauplätze haben eine gewisse Leichtigkeit und Freiheit - von Tritons Unterwasser-Thronsaal über Stürme auf dem Meer bis hin zu Ursulas Garten der gefangenen Seelen. Die Farben sind leuchtend, das Wasser glitzert im reflektierten Licht, und man hat das Gefühl, dass kein einziges Bild wegen der Kosten für die Animation beeinträchtigt wurde.

Selbst die Songs sind gut. "Arielle, die Meerjungfrau" enthält einige der besten Disney-Musikstücke seit den glorreichen alten Tagen. Wohl aller Lieblingssong ist die entspannte Reggae-Nummer namens "Under The Sea", gesungen von Samuel E. Wright in einer so großartigen Mischung aus Animation und Musik. Der Film wurde von John Musker und Ron Clements geschrieben und inszeniert, die auch den unterhaltsamen "Basil, der große Mäusedetektiv" gemacht haben, und die Lieder stammen von Alan Menken und dem Co-Produzenten Howard Ashman. In all diesen Männern und den Animationsregisseuren, mit denen sie zusammengearbeitet haben, scheint etwas ausgebrochen zu sein: Hier gibt es endlich wieder die Art von befreiendem, originellem, fröhlichem Disney-Zeichentrick, die man als Fan von Disney-Zeichentrickfilmen von "Schneewittchen", "Pinocchio" und den anderen Klassikern der ersten Generation kennen.

Seit einiger Zeit hat sich ja auch die Auffassung durchgesetzt, dass Zeichentrickfilme nur etwas für Kinder sind. Aber warum eigentlich? Die Kunst des Zeichentrickfilms hat eine Klarheit und eine Kraft, die jeden ansprechen kann, wenn sie nur nicht an eine schwachsinnige Geschichte gekoppelt ist. Es ist einer der schönsten Filme von Disney und ein wunderschöner Disneyfilm, mit allem was man sich wünschen kann, "Arielle, die Meerjungfrau" bietet viel Humor, stimmige Animation, nette Lieder und viel fürs Herz. Und auf der neuen Blu-ray sogar mit der originalen Kinosynchronisation von 1989, die ich als Kind erlebt habe und nie mehr missen möchte.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Disney

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