Dienstag, 30. Juli 2013

[KINO] The Wolverine - Wolverine: Weg des Kriegers (2013)

http://www.imdb.com/title/tt1430132/

Als vor nunmehr 4 Jahren "X-Men Origins: Wolverine"  ins Kino kam, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Genauso war es nun hier, als mit "Der Weg des Kriegers" die vielversprechende Fortsetzung und als Gegener der "Silver Samurai" angekündigt wurde.

"The Wolverine" knüpft einige Zeit nach den Geschehnissen in "X-Men: The Last Stand" an und lässt den Vorgänger beinahe unbeachtet links liegen. Es wird somit in keiner einzigen Szene zumindest auf diesen Teil angespielt. Das dies gar nicht so schlecht ist, zeigt sich aber nach und nach im Verlauf des Films. Nachdem viele der X-Men gestorben sind und die Allianz der Kämpfer mit den übernatürlichen Kräften aufgelöst wurde, befindet sich Logan aka Wolverine (Hugh Jackman) in einer Situation, in der er von der Verantwortung gegenüber seinem alten Team entbunden ist. Auf der Suche nach einem Grund zu leben, begibt er sich in das moderne Japan. Dort trifft er sowohl ihm gut und schlecht gesonnene Menschen und muss sich fragen, wem er trauen kann. Neben Feinden wie Industriellen, Politikern, Frauen und Ninjas trifft er auch auf seinen Erzfeind: Silver Samurai. Als Mutant kann dieser verschiedene Stoffe mit Energie beladen und so mit seinem Samurai-Stahl jede Materie durchdringen. Wolverine entdeckt zum ersten Mal, dass es etwas gibt, das ihn verwundbar macht und stößt an seine körperlichen und emotionalen Grenzen. In einem seiner schwierigsten Kämpfe stellt er sich seiner eigenen Unsterblichkeit...

Ähnlich wie in aktuellen Superheldenverfilmungen werden wir hier einen anfänglich zurückgezogenen Wolverine konfrontiert, der in Ruhe leben und seine Kraft eigentlich nur noch loswerden will. Es ist klar, das dies nicht wirklich funktionieren kann, gerät Logan doch immer wieder in Situationen, in denen er latent für Gerechtigkeit sorgt und so letztendlich seinen Weg nach Japan und zu seinem alten Freund Yashida findet, den er im zweiten Weltkrieg vor den Auswirkungen eines Feuersturms, ausgelöst durch eine Atombombe, rettete. Das Setting im heutigen Japan ist auch in einer gewissen Art das Beste, was dem Film passieren konnte, denn nicht nur die Umgebung, sondern auch die (im Original gehaltene) Sprache und die oft angesprochene japanische Kultur sind etwas, was den Film eine gewisse Authetizität und Originalität verleiht.

Die Story selbst ist geschickt mit kurzen Elementen der vorangegangenen "X-Men"-Trilogie verknüpft, konzentriert sich aber im Wesentlichen auf Charaterentwicklung, sowie die titelgebende Figur und dessen Weg der Selbstfindung. Dabei kommen auch die (meiste durch Logans Coolness ausgelöste) Gags nicht zu kurz, die spärlich aber treffsicher eingesetzt wurden. Und natürlich vernachlässigt die interessante Story auch nicht die Action, die im Laufe des Films immer mehr und mehr an Fahrt aufnimmt, die Gewalt aber dennoch angemessener dosiert, um dann letztendlich in einem großen Showdown zu gipfeln. Dabei möchte ich auch den Einsatz von Viper (Svetlana Khodchenkova) auf keinen Fall vernachlässigen. Selbst wenn "Silver Samurai" (Hal Yamanouchi) der eigentliche Gegner ist, so trägt sie doch maßgeblich zu Logans Problemen bei und spielt ihre Rolle als einziger weiterer Mutant punktuell genau hinterlistig, faszinierend und frei von Klischées.

Insgesamt eine eher ungewöhnliche Geschichte für einen X-Men-Streifen. Aber: sie funktioniert und ist trotz 126 Minuten Laufzeit auch nicht zu lang oder gar langweilig. Die ständige Selbstreflexion des Adamantium-Mannes wird leider etwa ab der Mitte des Films etwas ermüdend, da hätte man gut ein bisschen was kürzen können. Trotzdem macht Hugh Jackmann als Logan/Wolverine wieder einmal mehr eine sehr gute Figur und wie ich bereits zum Vorgänger schrieb: für die Verkörperung dieser Comicfigur kann es auch nur einen geben: ihn.


"Was für ein Monster sind Sie nur?" - "Ich bin... Wolverine!"

Marco Beltrami liefert einen zum Geschehen stimmigen Soundtrack, der unaufdringlich ist und zur Szenerie passt. Er bietet aber auch Elemente, die einen aufhorchen lassen und ein Thema, dass sich unbemerkt einschleicht und irgendwie im Kopf bleibt.

Fazit: Für FSK-12 hart an der Grenze, ganz ehrlich. Manche Szenen sind sehr graphisch, vor allem die Ansicht des durch den Feuersturm schwerverletzten Wolverine. Aber auch einige Actionszenen und Fights sind nicht gerade zimperlich und blutarm. Das 3D bietet zwar eine schöne Tiefenschärfe, ist aber für den Filmgenuss belanglos und somit völlig überflüssig. Aber darüber hinaus ist "The Wolverine" genau das, was ich mir erhofft hatte: eine (im Rahmen des Superheldenkonstrukts) nicht zu übertriebene kurzweilige Unterhaltung, die vor allem nicht die ernste Story vernachlässigt, nur um möglichst viele Actionsequenzen aneinander zu reihen. Das ist gut und wird honoriert. Dieses Drama-Thriller-Actionfeuerwerk ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert!

8,5/10

PS: Nicht gleich nach der ersten Namenseinblendung das Kino verlassen, es folgt noch (wie fast immer) eine kleine Szene, die Lust auf mehr macht - und einen WTF-Effekt innehat.

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