Mittwoch, 19. Juni 2013

10,000 B.C (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0443649/

Wir schreiben das Jahr 10.000 vor Christus, wie es sich Roland Emmerich vorstellt. D’Leh (Steven Strait) ist ein junger Jäger, der gerne die hübsche Evolet (Camilla Belle) beeindrucken möchte. Das geht am besten, wenn er in der Rangordnung seines in den Bergen lebenden Stammes aufsteigt. Bei der Jagd versucht er, der Mutigste zu sein und schafft es tatsächlich, den Leitbullen einer Mammutherde im Alleingang zu erlegen. Allerdings plagt ihn sein Gewissen, weil ihm beim Töten des Mammuts letztendlich Kollege Zufall zur Hilfe kam. Doch als Evolet mit einer Handvoll weiterer Stammesmitglieder von einer brutalen prähistorischen Hochkultur entführt und versklavt wird, hat D’Leh noch einmal die Chance zu zeigen, was für ein Kerl in ihm steckt. Gemeinsam mit Ziehvater Tic‘Tic (Cliff Curtis), Ka’Ren (Mo Zinal), seinem Widersacher um die Gunst von Evolet, und dem jungen Baku (Nathanael Baring) nimmt er die gefährliche Verfolgung auf. Die Gruppe dringt tief in unbekanntes Gebiet vor und muss sich bei ihrer Reise allerhand Gefahren stellen...

Ach Herr Emmerich! Nach großartigen Blockbustern wie "Independence Day" oder "The Day After Tomorrow" (der allerdings auch schon nicht mehr zu den großen weltbewegenden Werken gehörte) kam dieser Streifen, dessen Story in wenigen Sätzen zusammengefasst werden kann: Es begab sich zu einer Zeit, in der Mann und Bestie ungezähmt waren und gewaltige Mammuts auf der Erde umher wanderten. Eine Zeit, in der Ideen und der Glauben geboren wurden, welche die gesamte Menschheit für immer prägen sollten. "10.000 B.C." erzählt die Geschichte eines jungen Jägers (Steven Strait), der seine Armee quer durch eine gewaltige Wüste führt, in erbitterte Kämpfe mit Säbelzahntigern und prähistorischen Raubtieren gerät, auf untergegangene Kulturen stößt und versucht, die Frau, die er liebt (Camilla Belle), aus den Fängen eines feindlichen Kriegsherrn zu befreien.

Das klingt ja soweit ganz gut, aber was der deustche Regisseur hier abgeliefert hat, spottet eigentlich jeder Beschreibung: die Story ist altbacken und platt, der Held läuft ohne auch nur eine Miene zu verziehen durch die Klimazonen der steinzeitlich angehauchten Welt und beweist einer wesentlich höher angesiedelten Kultur, dass (und man verzeihe mir, dass ich dafür einen Satz aus dem wesentlich besseren "300" stehle) "auch ein Gottkönig bluten kann". Denn genau darauf läuft die ganze Wanderung hinaus und somit ist Langeweile - weil man das Gefühl hat, alles schon einmal gesehen zu haben - vorprogrammiert. Unterwegs trifft er auf einen Säbelzahntiger, den er aus Mitleid vor dem Ertrinken rettet, nur damit ihm die Großkatze später freundschaftlich zur Seite stehen kann... solche Stories überlässt man besser den Disney-Studios. John Landis ("Blues Brothers" und "Burke & Hare"), den wir auf dem FantasyFilmfestival nights 2011 persönlich trafen, gab zu Emmerichs Werken auch seinen Senf dazu und meinte während einer Q&A lachend, dass der Herr Emmerich keine Geschichte erzählen könne - nur Welten zerstören, aber das bombastisch. Er meinte, dass, wenn sie einmal in einer Premiere eines Emmerich-Films in Hollywood säßen, das ganze Publikum lauthals angesichts der Zerstörungsorgien lachen würde. Diese Aussage kann man ohne weiteren Kommentar so stehen lassen. Hier jedenfalls hat Emmerich genau diese These - dass er eben nur zerstören und nicht aufbauen kann, eindrucksvoll bewiesen. Schade, der Film hatte durchaus Potential. Immerhin sind die Animationen gut geworden. Wie es besser geht zeigte beispielsweise Mel Gibson's "Apocalypto".

5/10

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