Samstag, 19. März 2011

[KINO FFFnights] Essential Killing (2010)

http://www.imdb.com/title/tt1561768/

Der Taliban-Soldat Mohammed (Vincent Gallo) wird vom US-Militär in Afghanistan aufgegriffen und in eine geheime Militärbasis in Osteuropa gebracht wird. Durch einen Zufall findet er sich plötzlich in Freiheit wieder und muss im fremden Umfeld zurechtkommen. Erbarmungslos gejagt von einer Armee, die offiziell gar nicht existiert, muss Mohammed ständig zum Töten bereit sein, um selbst zu überleben.

Ein Survival(-Horror)-Film der etwas anderen Sorte: ein Taliban-Krieger auf der Flucht vorm Militär in einem ihm unbekannten Land (russisch sprechendes Europa), durchsteht schier unerträglich anzuschauende Strapazen, Verwundungen und Entbehrungen. Ein Film, der zu gleichen Teilen mitreißt und abstößt, und dabei seine Ausgangssituation zu keinem Zeitpunkt für ein politisch motiviertes Ventil mißbraucht um entweder zu predigen, anzuklagen, oder gar einen vordergründigen Twist rauszuhauen. Zumindest tut er dies nicht auf plakative Weise; wer tiefer schürfen will, darf (und soll) dies ruhig tun, der Film ist ambivalent genug gehalten um weiterführenden Diskursen und Interpretationen nicht im Wege zu stehen. Zuerst kommen jedoch Instinkt, Überlebenswille und Physis. Beeindruckende Kür von Vincent Gallo, Cinematographie und Kameraführung zum niederknien, herrlich reduzierter Soundtrack, der mit spartanischen Sounds und Klängen die paranoide Stimmung erst greifbar macht. Und ein Ende, was wohl vielen nicht schmecken wird, die etwas anderes erwartet haben. Ein Thriller, eine Horrorfilm, whatever. Deswegen vielleicht auch die eher verhaltenen Reaktionen von den Fantasy Filmfest Nights. Empfehlenswert, aber in letzter Konsequenz kein befriedigendes Erlebnis - dann wiederum der beste Film, den man zu diesen Thema hätte drehen können! 

7/10

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